20 Nov

Philosophie und Anthropologie der Spätaufklärung

Philosophie und Anthropologie der Spätaufklärung
Der Romanzyklus Friedrich Maximilian Klingers
von Michael Müller, 1992
357 Seiten, fadengeheftet, zweifarbig, kartoniert, cellophanie

 
 
 
ISBN: 978-3-927575-06-6
Alte ISBN:  3-927575-06-2
Preis: € 39,80

Auflage: 1992

Klappentext zum Buch:

Friedrich Maximilian Klinger (1752 – 1831), der Jugendfreund Goethes, der später russischer General und Kurator der Universität Dorpat wurde, fand lange Zeit in der Literaturwissenschaft nur als Verfasser von Sturm-und-Drang-Dramen Beachtung; eines seiner Stücke (Sturm und Drang, 1776) gab der Epoche ihren Namen. Sein Romanwerk wurde, da es sich der Epochengliederung der traditionellen Germanistik entzieht, weitgehend negiert. Erst in den letzten Jahren, als man erkannte, daß Grundstrukturen des Denk- und Literatursystems der Aufklärung bis weit in die sogenannte „Klassik“ und Frühromantik hinein von Bedeutung sind, begann man sich für Klingers zwischen 1791 und 1798 erschienene Romane zu interessieren. Klinger konzipierte diese Romane als Zyklus. Klingers Romane führen, wie kaum ein anderer Text der Epoche, vor, wie sich das Denksystem der Aufklärung aus seiner eigenen Logik heraus auflöst.
Michael Müller untersucht Klingers Romanwerk vor dem Hintergrund der Denk- und Philosophiegeschichte der Aufklärung. Anhand eingehender Interpretationen der Texte werden die oft sehr „modern“ anmutenden Konzeptionen Klingers zu Anthropologie, Ethik, Erkenntnistheorie, Metaphysik und Politik dargestellt. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Entwicklung dieser Konzeptionen aus traditionellen Modellen. Wie der Verfasser zeigt, nimmt Klingers Werk bereits Strukturen der Literatur des 19. Jahrhunderts bis hin zum Realismus vorweg und markiert so einen Angelpunkt der Literaturgeschichte.