20 Nov

Industrie-Eliten in der NS-Zeit

Industrie-Eliten in der NS-Zeit
Anpassungsbereitschaft und Eigeninteresse von Unternehmern in der Rüstungs- und Kriegswirtschaft 1936 – 1945
von Paul Erker, 1993
120 Seiten, fadengeheftet, zweifarbig, kartoniert, cellophanie

 

ISBN: 978-3-927575-36-3
Alte ISBN:  3-927575-36-4

Preis: € 16,80

Klappentext zum Buch:

Wie für andere Sozialgruppen auch ist die Geschichte des unternehmerischen Verhaltens in der NS-Zeit letztlich eine Geschichte der Unterschätzung des Regimes. Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht die Frage, inwieweit das NS-Regime das industrielle Potential kontrollieren und für seine Zwecke einsetzen konnte bzw. wie weit Industrie und Unternehmerschaft dem nationalsozialistischen Staat gegenüber ihre Autonomie wahren konnten und es gelang, die Unternehmensbereiche soweit wie möglich gegen die NS-Eingriffe zu immunisieren. Die Arbeit betrachtet unternehmerisches Verhalten in seiner ganzen Bandbreite, um im einzelnen den Anteil von zwangsläufiger Verstrickung, professioneller Selbstmobilisierung, opportunistischer Anpassung und verantwortungsloser Nutznießerschaft bestimmen zu können. Der zeitliche Schwerpunkt liegt dabei auf der Rüstungs- und Kriegszeit. Erstmals wird hier die verstreute veröffentlichte Literatur zusammengefaßt und in vier Fallbeispielen aus der Chemie-, Elektro-, Automobil- und Flugzeugindustrie auf der Basis unveröffentlichter Quellen vertieft. Es war letztlich die trügerische Hoffnung, das scheinbar rationale Reservat der privatwirtschaftlichen Ordnung retten zu können, die die Unternehmer immer tiefer in die Kriegspolitik des Regimes verstricken ließ und die überwiegende Mehrheit unter ihnen zu Komplizen gerade einer Pervertierung dieser Ordnung machte. Das, was die Unternehmer, ihre Konzerne und das kapitalistische System letztlich so verformbar gemacht hat, war die Geschicklichkeit, mit der das NS-Regime die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so gestaltete und bestimmte, daß sie den nationalsozialistischen Zielen dienten.